Sonia Delaunay (1885-1979) schuf seit den 1910er-Jahren ein Werk von leuchtender Farbigkeit und kraftvoller Geometrie. Mit ihrem Mann, dem bereits 1941 verstorbenen Robert Delaunay, bildete die in Odessa geborene Kunstlerin eines der interessantesten Paare der westlichen Avantgarden. Ihre Mode, die bis heute moderne Designer: innen inspiriert, wurde auf ihrem Hohepunkt in den 1920ern journalistisch und kunstlerisch begleitet: von Germaine Krull, Helen Hessel und Jeanne Mammen. Seit den 1950ern ist Sonia Delaunay die grande dame der europaischen Abstraktion. Doch vieles in ihrer Vita lag bisher im Halbdunkel, so z. B. ihre russisch-ukrainische Herkunft, die Studienjahre in Karlsruhe, ihre Vernetzung mit den europaischen Avantgarden - dem Sturm, dem Blauen Reiter, dem Bauhaus und mit Schweizer Kunstmilieus -, aber auch die Erfahrung von Emigration und Exil. In diesem Buch wird ein neuer Blick auf eine ungewohnliche Kunstlerin und ihr Werk geworfen.