Verena Krieger hat als Inhaberin des Lehrstuhls fur Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universitat Jena ein kritisches Selbstverstandnis der Kunstwissenschaft im Sinn einer aktiv in die Offentlichkeit ausstrahlenden Praxis in zahlreichen Projekten in die Realitat umgesetzt. Die ihr gewidmete Festschrift befasst sich nicht nur mit den sozialen Wirkungen von kunstlerischen Praktiken, sondern auch mit der Frage, wie die Disziplin der Kunstgeschichte selbst zur Herausbildung und Aushandlung gesellschaftlicher Fragen beitragt. Aufsatze, Interviews und Bildstrecken zeigen, wie sich durch die asthetische Erfahrung, wissenschaftliche Erschliessung und kuratorische Aufbereitung von Kunstwerken vom Mittelalter bis zur Gegenwart spezifische Felder fur eine differenzierte Diskussion und reflektierte Urteilsbildung angesichts komplexer oder sogar widerspruchlicher Problemlagen innerhalb heterogener Gesellschaften eroffnen.