Globale Herausforderungen wie das Armutsproblem und die Wirtschaftskrise stellen die Weltreligionen vor die Aufgabe, einen Beitrag zur Orientierung zu leisten, der in die Tiefe der religiosen Welt- und Selbstdeutung des Menschen hineinreicht. Welche Wege der Analyse und Bewaltigung weisen das Christentum und der Buddhismus auf? Und wie konnen sich diese gegenseitig erganzen und bereichern? Der vorliegende Band entschlusselt mit schwerpunktmaigem Bezug auf den Jesuiten Aloysius Pieris (Sri Lanka) und den Theravada-Monch P.A. Payutto (Thailand) die ethische und soteriologische Systematik hinter den Positionen der Befreiungstheologie und des Engagierten Buddhismus. Wirtschaftsethisch konkretisiert wird der komparative Ansatz durch den interdisziplinaren Bruckenschlag zu den Wirtschaftswissenschaftlern Franz Josef Hinkelammert und Karl-Heinz Brodbeck. Als Wege zur Uberwindung der versklavenden Macht des Mammon deckt Lukoschek die sowohl im Engagierten Buddhismus als auch in der Befreiungstheologie verwurzelten Komplementaritatspaare Gnosis und Agape sowie Freiheit und Hingabe auf. Der Dialog eroffnet Perspektiven zur vertieften Integration der einander erganzenden und korrigierenden Pole.