Die Arbeit rekonstruiert die Einfuhrung und Entwicklung der deutschen Fusionskontrolle im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschrankungen (GWB) und kann anhand von zahlreichen, vom Bundeskartellamt erstmals der Forschung zur Verfugung gestellten Verfahrensakten die jeweiligen Praktiken des Amtes herausarbeiten. Es werden sowohl die Ursachen, die zur Einfuhrung einer Fusionskontrollnorm in Deutschland fuhrten, herausgearbeitet, als auch die Erwartungsprognose durch die Akteure des Bundeskartellamtes analysiert. Insbesondere drei Fragenkreise stehen bei der Auswertung im Vordergrund. Erstens, wie die Beamten des Bundeskartellamtes die Vorschriften der Fusionskontrolle auslegten und welche Verfahrensformen dafur entwickelt wurden, zweitens, wie sich das Informationsmanagement der Behorde institutionalisierte und drittens, wie eine konkrete Erwartungsprognose bei Fusionen getroffen wurde.