Der vorliegende Band versammelt aktuelle Beitrage zur linguistischen Sprachkritik. Diese verfolgt das Ziel, systematisch die linguistischen Dimensionen sprachkritischer Untersuchungsgegenstande sowie die komplexeren Handlungs- und Diskurszusammenhange aufzuarbeiten, in denen diese Gegenstande als kontroverse Bindeglieder zwischen Sprache und Gesellschaft zutage treten. Die linguistische Sprachkritik unterscheidet sich von laienlinguistischer Sprachkritik darin, dass sie ihre Beurteilungskriterien ausgehend von einer systematischen Analyse des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes formuliert. Ihr Hauptziel ist die Ausbildung von Sprachbewusstsein und die Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs im Hinblick auf das Kriterium der Angemessenheit. Angemessenheit ist dabei insbesondere im Hinblick auf situative, kontextuelle und kulturelle Faktoren zu beurteilen. Die Beitrage in diesem Band spiegeln die Vielfalt der Faktoren und Zusammenhange wider, die fur linguistische Sprachkritik eine Rolle spielen. Sie zeigen, dass sprachkritische Praktiken an gesellschaftlich brisanten und relevanten Diskursen ihren Anteil haben, dass sie aber auch in situierten alltaglichen und institutionellen Kontexten umgesetzt werden, sei es in den neuen Medien oder in der Face-to-face-Interaktion. Daruber hinaus diskutieren die Beitrage aber auch die didaktischen Herausforderungen und Moglichkeiten, die damit verbunden sind, den Themenkomplex Sprachkritik in Schul- und Hochschulkontexten zum Unterrichtsgegenstand zu machen. Das Buch richtet sich an Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler sowie Lehrerinnen und Lehrer, ist aber auch interessant fur Laien, die an linguistischer Sprachkritik interessiert sind.