Dieser Band stellt die Frage, wieso in der Philosophiegeschichtsschreibung der christliche Aristotelismus aus der Neuzeit gestrichen ist. In sechs Kapiteln zur theoretischen Philosophie - rund um die Hauptfiguren Suarez, Vazquez, Ruiz de Montoya, Arriaga und Izquierdo - erklart sich der Skandal aus der Verspatung, mit der die Philosophische Mediavistik das 14. Jahrhundert fur sich entdeckt hat. Katholische Innovationen des 16. Jahrhunderts - der Stoff der zwei Kapitel zu Themen der praktischen Philosophie - vermitteln eine Ahnung von dem Ausma der Ignoranz, die eine Wirkung der Neuzeitlegende ist. Im Zeitalter der Hexenprozesse hat die sogenannte Jesuitenmoral den Glauben an die Folter zersetzt, und der sogenannten Jesuitenmoral verdankt der Westen die sexuelle Selbstbestimmung. Schlielich wird dafur pladiert, das Gerede von einer Philosophie der Neuzeit"e; und von deren Gegensatz zum Mittelalter"e; lediglich als ein Kulturkampfrelikt zu betrachten.