Aufforstungen von Rutschflächen mit Pioniergehölzen
sind eine wichtige ingenieurbiologische Ergänzung zu
technischen Stabilisierungs- und
Entwässerungsmaßnahmen. Durch die Initiierung von
Gehölzbeständen wird der Zeitraum des natürlichen
Bewaldungsprozesses verkürzt. Die biologischen und
technischen Eigenschaften von Pflanzen werden
genutzt, um die Stabilität von Hängen und Böschungen
kurz- und langfristig zu erhöhen. Anhand der
Erlenaufforstung in der Stambachmure (OÖ) aus den
80-iger Jahren wurde versucht, die
ingenieurbiologische Leistung der Erlen zu
quantifizieren. Die Interaktionen zwischen
Bodenstatus, Bestandes- und Biomassestrukturen und
Wasserhaushalt an Problemstandorten mit extremen
Bodenkonditionen werden aufgezeigt. Es kann resümiert
werden, dass Erlenaufforstungen einen wesentlichen
Beitrag zur Beeinflussung des Wasserregimes von
Rutschflächen leisten. Trotz ungünstiger
Standortbedingungen bringen sie ausreichende
Biomasseproduktivität und hohe
Evapotranspirationsleistung auf. Dies ist vor allem
von großer Bedeutung, wo aufgrund der geologischen
Bedingungen technische Entwässerung und
Stabilisierung instabiler Massen nicht durchführbar sind.