Unser Verhaltnis zu Tieren ist vor allem eins - ambivalent. Wir betrauern das Schicksal rumanischer Straenhunde und spenden fur das Uberleben der letzten Tiger. Wir bringen unseren Kindern bei, keine Tiere zu qualen - nicht einmal Insekten. Gleichzeitig entsorgen wir in Deutschland im Jahr rund 50 Millionen mannliche Abfallkuken"e; und schlachten in etwa genauso viele Schweine. Wir bauen unseren Lebensstandard auf dem Leben und Sterben diverser Tierarten auf. Aber konnen wir dieses Verhalten ethisch rechtfertigen? Welche Eigenschaft spricht einem Lebewesen einen moralischen Wert zu? Hat ein Menschenaffe ein Recht auf Leben, ein Saugling aber nicht? Darf ein Tier ein menschliches Eigentum sein? Wo ziehen wir die Grenze? - Mit diesen Fragen beschaftigt sich die Tierethik. Der Comic zeichnet die Debatte um das Tier nach, die in der Antike ihren Anfang nahm und bis heute andauert. Er stellt die prominenten tierethischen Positionen vor und befasst sich mit der Frage nach den soziologischen und politischen Bedingungen fur eine angewandte Ethik zwischen Mensch und Tier. Die Geschichte der Tierethik ist zugleich ein philosophischer Streifzug durch die Landschaft der allgemeinen ethischen Theorien (vom Utilitarismus, uber die Theorie der Rechte bis zur feministischen Fursorge-Ethik) - durch die uns der Comic ortskundig fuhrt und uns hilft ihre Komplexitat durch ein lebendiges Zusammenspiel von Zeichnung und Text zu erschlieen. Kleine Exkurse zu Begriffen und Konzepten sorgen fur einen tieferen Einstieg in die Thematik und gelegentliche Anekdoten und versteckte Anspielungen fur den notigen Humor. In diesem Comic diskutieren die Gelehrten - nach der Lekture kann jeder, der mochte, mit einsteigen.