In der Funktion des Dritten liegt das Potential fur eine weitreichende Umstellung der Sozialtheorie. In erkenntnistheoretischer und ethischer Hinsicht ist der Dritte konstitutiv fur Subjektbildung, Sozialitatsgenese und Wissenserzeugung.Die systematische soziologische wie sozialphilosophische Reflexion auf den Status triadischer Intersubjektivitat eroffnet neue Perspektiven, wenn es um die Bestimmung der Grenzen des Sozialen, den Ubergang von der Interaktion zur Institutionalisierung und umgekehrt um die Ruckbindung sozialer Systeme an die konkrete Beziehung geht. Der Dritte erzeugt Differenz, stabilisiert und stort soziale Relationen, stiftet Spielraum und Gerechtigkeit. Insofern ist der sozialtheoretische Paradigmenwechsel vom Anderen zum Dritten relevant sowohl in ethisch-politischer wie in epistemologischer Hinsicht.