Die Sicht Reisender aus Nordwesteuropa auf den ostlichen Mittelmeerraum war um 1700 durch die Bibel und antike Quellen, die Kreuzzuge und die osmanische Herrschaft gepragt. Wie fanden diese historischen Schichten Eingang in das Bild der Region, das ihre Zeichnungen und illustrierten Berichte hervorbrachten? Reisende der Neuzeit fertigten Ansichten historischer Orte und Bauwerke im Osmanischen Reich fur ein Publikum in Europa an. Diese Bilder wurden bislang meist als Quellen fur die archaologische Forschung genutzt oder als Beleg fur einen orientalistischen Blick gewertet. Die Studie beleuchtet sie erstmals in ihrem kulturhistorischen Kontext. Sie waren Teil eines breiten Austauschs uber die Antike, fur den auch der Kontakt mit lokalen Akteuren eine Rolle spielte. In drei Abschnitten zeigt das Buch auf, wie man das Reisen in die Lander der Bibel und der Antike verstand, wie man historisch bedeutende Topographien visualisierte und wie man sich Monumente und Relikte durch Zeichnen wie durch Sammeln aneignete.