Bis heute ist erstaunlich wenig uber die alltaglichen Arbeitsablaufe und Tatigkeiten fruhneuzeitlicher Botschaften bekannt. In der vorliegenden Publikation beschaftigt sich die Autorin daher mit der Frage, welche Handlungsspielraume Botschafter und Residenten besaen, um ihre Amtsausubung individuell auszugestalten, welche Strategien sie befolgten und welche Auswirkungen diese auf die Arbeit der Botschaft hatten. Als Untersuchungsgegenstand dient die kaiserliche Botschaft in Venedig wahrend der Regierung Maria Theresias, eine der altesten habsburgischen Botschaften. Durch eine Kombination aus institutionsgeschichtlichem Ansatz und akteurszentriertem Zugriff wurde die Tatigkeit der Botschaft analysiert. Somit konnte ein umfassendes Bild sowohl von den Rahmenbedingungen als auch den individuellen Tatigkeiten der Botschafter rekonstruiert und ausgewertet werden.