Hauptmann Pantale?n Pantoja erhält einen brisanten Geheimauftrag - er soll
die peruanische Armee in einem abgelegenen Amazonasgebiet mit Prostituierten
versorgen und so den bisherigen Schändungen und Vergewaltigungen durch
Soldaten entgegenwirken. Gewohnt, Befehle loyal auszuführen, macht sich
Pantale?n sogleich an die neue Aufgabe, obwohl sie ihn in seiner militärischen
Ehre verletzt und ihn zwingt, Mutter und Ehefrau zu belügen. Bald ist er
aufgrund seines organisatorischen Talents und seines Fleißes so erfolgreich,
dass sich der >>Frauen-Service<< kaum noch länger geheim halten lässt und
seinen Vorgesetzten, die um den guten Ruf der Armee bangen, mehr und mehr
zur Last fällt. Als sich Pantale?n Pantoja dann auch noch in eine seiner
>>Betreuerinnen<< verliebt und seine bislang streng geheime Aufgabe ausplaudert,
wird er in eine andere Region versetzt und der >>Versorgungsdienst<< aufgelöst.
Letztlich, und hier wird der komische Held zu einer zutiefst tragischen
Figur, erlebt Pantale?n Pantoja am eigenen Leib den Gegenstand seines Auftrags:
die Unterdrückung aller Leidenschaft durch bürokratisch-militärische Mittel.
Wie auch in anderen Romanen übt Vargas Llosa scharfzüngige Kritik an der
peruanischen Armee, deren strikte militärische Hierarchie >>jede Spontaneität
tötet<< und die den Anspruch erhebt, jede Sphäre der Gesellschaft zu regeln
- selbst die Prostitution. Dadurch, dass Pantale?n Pantoja, der nach außen
hin aufrechte, stolze Hauptmann, privat als von Mutter und Ehefrau umsorgtes
Muttersöhnchen dargestellt wird, demontiert Vargas Llosa den durch den
Soldatenberuf symbolisierten lateinamerikanischen Männlichkeitswahn. So
erscheint ganz Peru als ein von Lächerlichkeit, Inkompetenz, absurden Moralvorstellungen,
falschem Ehrgeiz und Korruption geprägtes Land.