Der in Neapel geborene Pankraz Vorster (1753-1829) war der letzte Furstabt von St. Gallen. Seine nun erstmals in drei Teilbanden edierten und durch ein Register erschlossenen Tagebucher erlauben einen Blick in die Welt eines rastlos Reisenden, der die dem Untergang geweihte Furstabtei und deren Landeshoheit nicht aufgeben wollte. Nach einem Vordringen der osterreichischen Armee in die Ostschweiz kehrte der Furstabt im Mai 1799 zwar nach St. Gallen zuruck, musste aber bereits Ende September desselben Jahres uber den Rhein zu den Benediktinern nach Mehrerau fluchten. Die Ablegung eines Gelubdes am neuen Wallfahrtsort Absam markierte den Beginn weiterer Reisen, die ihn entlang der Drau bis nach Slawonien und uber das ungarische Odenburg erneut nach Wien fuhrten.