Obwohl viele der Instrumentalwerke Schuberts langst kanonischen Status erreicht haben, ist die Frage nach ihren zahlreichen Wiederholungen offen geblieben. Das Buch mochte erstmals in einer umfassenden Untersuchung Wege zum Verstandnis von Schuberts Wiederholungen aufzeigen. Wald erprobt zwei komplementare Ansatze, um die Grenzen musikalischer Analyse zu uberschreiten: 1. werden einschlagige Passagen mit den Erkenntnissen der Kognitionsforschung zusammengelesen und hinsichtlich einer klangraumlichen Wirkung untersucht. 2. wird die G-Dur-Klaviersonate vor dem Hintergrund zeitgenossischer Landschaftsdiskurse gedeutet. In beiden Ansatzen wird fur ein poetologisches Verstandnis argumentiert und gezeigt, wie die Wiederholungstechniken verschiedene Formen der musikalischen Zusammenhangsbildung erfahrbar machen.