Es mag seltsam anmuten, Dialog und Undarstellbares zusammenzubringen. Was haben Probleme der Darstellung, gangigerweise im Bereich der Erkenntnistheorie, der Semiologie oder der analytischen Sprachphilosophie angesiedelt, mit solchen des Dialogs, der ja genuin sozialphilosophisch lokalisiert wird, gemein? Man erkennt eine Gemeinsamkeit, wenn man betrachtet, wie das Undarstellbare selbst Theorien zum Dialog herausfordert. Wird der Dialogbegriff von Undarstellbarem her gedacht, so wird er nicht einfach aus der Sozialphilosophie in die theoretische Philosophie ubertragen, sondern verweist auf einen eigenen Sinn von Dialogizitat in der Theorie. Der Band schlagt also eine Reaktualisierung des Dialogbegriffs vor, die bspw. in den Bereichen Diskursanalyse, Sprachphilosophie und Asthetik spielt. Diese Reaktualisierung bezieht sich besonders auf die Auseinandersetzung zwischen 'deutscher' und 'franzosischer' Philosophie und wird in drei Schritten entfaltet. In einem ersten Teil wird beleuchtet, wie Dialoge jenseits einer sozialphilosophischen Explikation aussehen konnten. Dann werden Einbruche des Undarstellbaren in Diskurse nachgezeichnet. Zuletzt wird die Verbindung beider Momente dadurch dargestellt, da Theorien zu Wort kommen, die sich auf Undarstellbares hin dialogisch anlegen.