Mit der Einrichtung staatlicher Geheimdienste um 1900 wird die Beschaffung, Auswertung und Anwendung sensiblen Wissens auf eine neue organisatorische Grundlage gestellt. Spionage als eine spezifische Form der Wissensakquise avanciert dabei zu einer ebenso subtilen wie gefurchteten Technik. Mit dieser Professionalisierung geheimdienstlicher Tatigkeit kontrastiert gleichzeitig eine andere Entwicklung: der Aufstieg der Massenmedien zur Vierten Gewalt . Im Akt der Enthullung und im Wettkampf um Scoops werden die Medien zu unberechenbaren Gegenspielern der Geheimdienste. Der Band beleuchtet dieses Wechselverhaltnis jenseits einer Institutionengeschichte von Geheimdiensten. Es geht um Informationsbeschaffung an den Grenzen der Imperien, um Geheimnisverrat und Spionageabwehr, aber auch um den Spionage-Mythos in der Popularkultur. Im Zeichen von Weltpolitik und Weltkrieg wird geheimdienstliches Wissen zur umkampften Ressource.