Ausgehend von Alfieri setzt sich dieses Buch mit der Tragodie des 18. und fruhen 19. Jh.s als aufklarerischem Projekt vor dem nationalen Einigungsprozess auseinander. Im Prozess der Verburgerlichung, nationaler Selbstvergewisserung, sich wandelnder Geschlechterbilder und aufkommender Genieasthetik wird die Tragodie diskursiv immer scharfer gegenuber anderen Gattungen abgegrenzt. Sie wird zur aufklarerischen und revolutionaren Paradegattung und versinnbildlicht aus Sicht vieler Intellektueller die moralische Integritat und Starke des Nationaltheaters und der Nation. Im Zentrum stehen Alfieri und andere aufklarerische bis postrevolutionare italienische Tragodienautoren, u.a. Calzabigi, Maffei, Riccoboni, Salfi und Manzoni. Kontrastive Lekturen (Addison, Goldoni, Gottsched, Metastasio, Schiller und Voltaire) eroffnen eine europaische Perspektive.