Wie soll nach der Erfahrung des Genozids in Ruanda Gemeinschaft neu begrundet werden? Welche Bilder und kulturellen Formen werden vor Ort mobilisiert, um Herausforderungen der Vergangenheitsbewaltigung zu begegnen? Abseits normativer Betrachtungen untersucht Erika Dahlmanns zentrale Programmatiken und Denkfiguren der staatlichen Einheitspolitik sowie Symbolwelten der postgenozidalen Kunst (politische Lieder, Theater, bildende Kunst), zu denen bislang Vorstudien fehlten. Anhand des reichen Materials aus ihrer Forschung in Gefangnissen, Regierungsinstitutionen und mit Kunstlern zeigt sie, wie sich Politik und Kunst in gesellschaftliche und historische Deutungsmuster einfugen, diese verandern und Transformationen mit betreiben. Narrative der Ungleichheit werden in Bilder der Einheit, Starke und Moral transformiert.