Die antijesuitische Publizistik bildet eine der wichtigsten Erscheinungsformen der Konfessionalisierung. Im Laufe des 'langen' 16. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Dreiigjahrigen Krieges entsteht ein negatives Bild der Jesuiten, dessen Nachwirkungen bis heute spurbar sind. Diese Arbeit verfolgt eine dezidiert literaturwissenschaftliche Linie. In den drei groen Bereichen Theologie, Politik und Moral werden die antijesuitischen Texte auf ihre literatursoziologische Einordnung, ihr Erscheinungsbild und ihre Argumentationsstruktur hin untersucht. Der historische Hintergrund der Texte wird dabei ebenso beruhrt wie die ubergeordnete Frage, wie Polemik insgesamt funktioniert. Als zentral erweist sich die Inszenierung von Gegensatzen: Gut und Bose, Christus und Antichrist, unschuldige Christen und verderbte Jesuiten. An der Schnittstelle zwischen Literatur- und Geschichtswissenschaft ist diese Arbeit sowohl fur Germanisten, als auch fur Historiker und Kirchenhistoriker von Interesse.