Der Zufall hat seine eigenen Gesetze

Dass wir als Menschen existieren und uns Gedanken machen k nnen, h ngt vom Zusammenspiel von zuf llig aufgetretenen Mutationen und der Anpassung an zuf llige Umwelt- und Klimabedingungen ab. Wie s he die Welt heute aus, wenn nicht vor sechsundsechzig Millionen Jahren zuf llig ein Asteroid auf die Erde eingeschlagen w re und damit das Sauriersterben eingeleitet h tte? Aber auch unser pers nliches Schicksal wird oft durch den Zufall beeinflusst. Wenn wir nicht zuf llig zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort gewesen w ren, h tte unser Leben vielleicht einen anderen Verlauf gehabt. Wissenschaftler sind sich nicht einig, was genau unter Zufall zu verstehen ist. Sie haben aber ein mathematisches Modell entwickelt, um das Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten zu erm glichen. Dieses Modell wird in vielen Bereichen wie Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften oder Medizin erfolgreich eingesetzt. Inhalt dieses Buches ist es, einige Konsequenzen aus den mathematischen Axiomen darzustellen. Dazu geh ren zum Beispiel das Gesetz der gro en Zahlen oder der zentrale Grenzwertsatz, welcher besagt, dass man viele zuf llige Ereignisse n herungsweise mit einer Glockenkurve beschreiben kann. Nicht immer stimmen die Ergebnisse mit unserer Intuition berein. Anhand diverser Paradoxa wie zum Beispiel dem Geburtstagsparadoxon und dem ber hmten Ziegenparadoxon werden solche Widerspr che analysiert und aufgel st. Au erdem wird auf Anwendungen der Wahrscheinlichkeitstheorie wie die Statistik oder die Entscheidungstheorie eingegangen. Ziel ist es, die Methodik kennenzulernen, damit man publizierte Untersuchungen, welche sich auf angeblich statistisch abgesicherte Aussagen beziehen, kritisch hinterfragen kann. Das Buch kommt nicht ohne mathematische Formeln aus. Es werden aber keine tiefen Kenntnisse in Ma - oder Integrationstheorie vorausgesetzt. F r die meisten beschriebenen Ableitungen reichen Grundkenntnisse ber Mengenlehre und ein Verst ndnis f r mathematische Zusammenh nge aus.