Sich selbst zu portratieren, in Bildern oder Worten, war uber viele Jahrhunderte eine vertraute Geste. Immer wieder anders jedoch ist die Einschatzung dieses Bildes vom Selbst: als das eine exakt nach der Natur gemalte Bild etwa, in dem sich dieses Selbst fur immer unverruckbar darstellen lasst, wie Rousseau in der Praambel seiner Bekenntnisse formuliert hatte, oder als Fulle von Bildern, in denen sich, wie bei Rembrandt oder Cezanne, ein Selbst in unterschiedlichsten Rollen, Posen, Uberzeugungen immer neu zu sehen und zu lesen gibt.Aus der Perspektive der Philosophie, der Kunst- und der Literaturwissenschaft spuren die Beitrage des Bandes der Frage von Zeit und Selbst im literarischen wie im bildkunstlerischen Autoportrat nach, deren wechselseitige Bezugnahme die versammelten Arbeiten verbindet.