Die Bundeswehr stellt in den meisten bundesdeutschen Gedenkstatten, die an NS-Unrecht erinnern, die zweitgrote institutionelle Besuchergruppe. Dennoch ist das Verhaltnis zwischen ihr und den Gedenkstatten keineswegs frei von Spannungen, obschon diese akzeptierte Lernorte der Gesellschaft geworden sind. Das Buch fragt, warum dies so ist, und zieht eine Bilanz dieses historisch-politisch bedeutsamen, aber noch weitgehend unerforschten Themas von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart. Es stellt zugleich Grundzuge einer Zusammenarbeit zwischen Gedenkstatten und Bundeswehr sowie offene Fragen und Herausforderungen fur die historisch-politische Bildungsarbeit beider Institutionen vor. Der Band zeichnet sich dadurch besonders aus, dass er von Angehorigen der Bundeswehr und von Vertretern der Gedenkstatten gemeinsam verfasst wurde. Das ermoglicht, das Wechselverhaltnis von Geschichtspolitik, Erinnerungskultur und historisch-politischer Bildungsarbeit aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.