Was sind religiose Revolutionen? Wie kommen sie zustande? Wie wirken sie sich aus? Welche Bedeutung haben sie im Gang der Religionsgeschichte?Der Pharao Amenhotep IV. erhob den Sonnengott Aton zum Herrscher uber alle Gotter Agyptens und nannte sich selbst Echnaton , den Diener Atons. Der altiranische Priester Zarathustra sagte den Gotzenbildern den Kampf an und verkundete, es gebe nur einen gu- ten Herrn und Schopfer. Er wurde damit zum Grunder des Zoroastrismus. Echnaton und Zarathustra gelten deshalb als die Ahnherren des Monotheismus und als Revolutionare der Religionsgeschichte.Im dritten Band der Lindauer Symposien fur Religionsforschung stehen sie pars pro toto fur das Phanomen der gestif teten Religion und des damit verbundenen religiosen Antagonismus: der Abkehr von den eigenen Traditionen und allen anderen Religionen, die als Heidentum verworfen werden. In diesem Widerspruch zwischen Exklusivitat und Universalitat liegt das Problem der betreffenden Religionen, das etwa in Lessings Ringparabel und ihren Vorbildern seinen klassischen Ausdruck gefunden und bis heute nichts von seiner Aktualitat verloren hat.Mit Beitragen von Jan Assmann, Franz Maciejewski, Almut Hintze, Michael Stausberg, Harald Strohm, Bernhard Lang, Verena Lenzen, Reinhard Schulze, Leon Wurmser, Manfred Schneider, Johann Kreuzer.