Die Anfange der Judaica Sammlungen in Osterreich gehen bis in die zweite Halfte des 19. Jahrhunderts zuruck. Trotzdem wurden sie nur selten von einer breiten Offentlichkeit wahrgenommen. Die Sammlungen in Osterreich sind vielschichtig: Sie changieren zwischen Objekten judisch-religioser Praxis und kunstlerischen Erzeugnissen, zwischen judischer Eigenprasentation und Fremdwahrnehmung. Als Eigenprasentationen sind sie Ausdruck von Selbstbewusstsein und Selbstvergewisserung, als Fremdwahrnehmung Dokumentation einer von vielen Minoritaten. Ihre Schicksale nach 1938 beeinflussen die Rezeption der historischen Judaica Bestande und auch nach dem Holocaust aufgebaute Sammlungen lassen sich aus einem zeitgeschichtlichen Blickwinkel betrachten.